Geschichte der Pestalozzischule

(ein Auszug aus der Festschrift zum 100-jährigen Jubiläum)

Die Pestalozzischule wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet. Um 1900 war Grombühl ein expandierender Stadtteil. Handwerker, Fabrikarbeiter und Bahnbedienstete ließen sich hier nieder und prägten das Viertel, viele Kinder mussten beschult werden. Die 1894 einge­weihte Josephschule konnte die erforderlichen Kapazitäten nicht bereitstellen. Ein Schulneubau war notwendig.

Der Magistrat der Stadt Würzburg kaufte daher bereits vor der Jahrhundertwende ein 14.140 qm großes Grundstück am „Unteren Sandpfad“ (heute Robert-Koch-Str.) für 3,50 Mark pro qm. Gute 7000 qm sollten für den Neubau des zweiten Grombühl-Schulhauses einschließlich des schon geplanten Erweiterungs­baus verwendet werden.

Schließlich wurde das neue Grombühler Schulhaus am 18.September 1902 „ohne besondere Feier seiner Bestimmung übergeben.“

Doch schon der 1.Weltkrieg zweckentfremdete die Schule. Vom August 1914 bis zum Herbst 1916 diente das Schulhaus als Kaserne, von November 1918 bis Januar 1919 wurde es Massenquartier für obdachlose Würzburger und Flüchtlinge.

Auch im 2.Weltkrieg erfuhr die Pestalozzischule eine notwendige andere Nutzung. Sie wurde ab 1939, bis nach Kriegsende, größtenteils als Lazarett benötigt. Nach dem Krieg wurden dem Schimmel-Verlag mehrere Säle für seine Druckerei zur Verfügung gestellt. Die Turnhalle diente als Gotteshaus, da die Josefskirche von Bomben getroffen war. Ein ordentlicher Schulbetrieb war damals nur eingeschränkt möglich.

1979 zwangen sinkende Schülerzahlen zum Umdisponieren – besonders an der Pestalozzischule. Eine Neuordnung von Schulsprengeln, des Grund- und Hauptschulverbun­des und die Umlagerung der Städtischen Wirtschaftsschule waren damals brisante Diskussi­onsthemen.

Die Grundschule der Pestalozzischule wurde in das Gebäude der Josefschule verlegt, die Städtische Wirtschaftsschule zog in das Rückgebäude ein. Schüler und Schülerinnen aus Unter- und Oberdürrbach zählen seitdem zum Sprengel der Pestalozzi-Mittelschule. Zunächst waren aus Platzgründen noch zwei Klassen an die Grundschule Dürrbachgrund ausgelagert. Heute sind alle Klassen wieder im „Mutterhaus“.

100 Jahre Pestalozzischule – wie wird es mit diesem ehrwürdigen Gebäude weitergehen? Sicher ist, dass die Schule seit ihrer Renovierung 2002 wieder in neuem Glanz erstrahlt.

Die Pestalozzi-Mittelschule im Jahr 2019

Woher kommt der Name der Schule?

Johann Heinrich Pestalozzi (1746-1827) war ein Schweizer Pädagoge und Autor. Unter anderem leitete er ein Waisen- und Armenhaus. Hier entwickelte er seine Pädagogik von "Kopf, Herz und Hand". Viele Gedanken seiner praxisorientierten Pädagogik, wozu auch Schulwanderungen gehörten, wiederholten sich rund 100 Jahre später in den reformpädagogischen Theorien von Maria Montessori (Pädagogik vom Kinde aus) und Rudolf Steiner (Waldorfpädagogik).
In unserem Schullogo wollen wir an sein Lebenswerk erinnern.