In diesem Schuljahr 2019/20 haben wir an unserer Schule wieder eine Praxis-Klasse (kurz: P-Klasse), in der Schülerinnen und Schüler mit Lern- und Leistungsrückständen die Möglichkeit haben, sich theorieentlastet auf das Arbeits- und Berufsleben vorzubereiten. Durch kleinere Klassen und spezifische Förderung können Wissenslücken geschlossen, die Arbeitshaltung verbessert und der Einstieg ins Berufsleben erleichtert werden.
Die Praxisklasse wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert.
Durch die ESF-Mittel wird für die Praxisklasse ein(e) Sozialarbeiter(in)
über die gfi finanziert, der/die in den Bereichen 1. und 2. eingesetzt ist:
– Intensive Betreuung und Begleitung der Schüler durch eine Sozialarbeiterin
bei insgesamt 8 Praktikumswochen und Praktikumstagen (mittwochs).
– Individuelle schulische Förderung, eine kleine Klasse und der theorieentlasteter Mittelschulabschluss wird angestrebt.
1. Waldprojekt der Praxisklasse vom 17.09. bis 19.09.19 im Walderlebniszentrum
Gramschatz
Pflanzen und Baumpflege
Zuerst haben wir eine Erklärung über die verschiedenen Baumarten bekommen. Dann haben wir kleine Eichen und Ahornbäume vorsichtig aus der Erde gezogen, um sie an einer anderen Stelle einzupflanzen, wo sie mehr Licht bekommen. Sie sind jetzt groß genug, um wieder neu Wurzeln schlagen zu können, ohne dass sie dabei kaputtgehen. Der Förster oder die Waldarbeiter müssen immer wieder Bäume umsetzen (umpflanzen), damit der Wald gesund bleibt und sich die Bäume nicht gegenseitig Konkurrenz ums Sonnenlicht oder das Wasser machen.
Wir haben Äste von Bäumen und Gestrüpp entfernt, damit die kleinen Weißtannen, die fast zugewachsen sind, mehr Platz haben, wieder mehr Licht bekommen und so besser wachsen können.
Mit der Grabschaufel kann man gut Löcher in den Waldboden machen und die kleinen Bäume umsetzen, d.h. an einer anderen Stelle wieder einpflanzen. Die verschiedenen Baumarten sollten im Wald gemischt sein: Laubbäume: Eiche, Buche, Ahorn usw. sollten mit Nadelbäumen: Fichte, Kiefer, Tanne abwechseln. Dann gibt es nicht so viele Schädlinge und der Wald ist „gesünder“.
Baum fällen
Der Waldarbeiter Stefan hat uns erklärt, wie ein Baum richtig und sicher gefällt wird: man muss vorher gut überlegen, wohin der Baum fallen soll, dass er andere Bäume in der Nähe nicht unnötig beschädigt. Dieser Baum (eine Fichte) war vom Borkenkäfer befallen und schon kaputt, also vertrocknet. Deshalb war sie leicht und hat sich in einem anderen Baum beim Umfallen verfangen. Wir haben dann den Baum etwas gedreht, damit er ganz auf den Boden fällt. Beim Holzfällen muss man verschiedene Dinge für die Sicherheit beachten:
– Sicherheitsabstand zu Personen ist “zwei Baumlängen”
– Motorsägen dürfen erst mit 18 Jahren benutzt werden
– Helm, Handschuhe und Gehörschutz sind außerdem Pflicht
Holz hacken fürs Grillen
Vor allem Eric und Cristiano haben fleißig Holz von dem frisch gefällten Baum gehackt. Die Holzscheite haben wir dann auf eine Schubkarre geworfen und einen Teil dann später zum Grillen verwendet. Außer Fleisch, Würstchen und Grillkäse gab´s auch Marshmallows….
Holzstühle bauen
Immer zwei Leute tragen zusammen ein Seil, insgesamt 4 mal 2 Leute. So konnten wir den 150kg schweren Stamm zusammen tragen. Mit einer Alu-Rampe haben wir den Baum auf einen Anhänger gerollt. Dann duften wir alle auf dem Anhänger zum Walderlebniszentrum mitfahren…
Der Baumstamm (eine Fichte) wurde mit einem mobilen Sägewerk in Bretter gesägt. Diese Bretter haben wir dann bearbeitet und daraus die Holzstühle gebaut. Wir haben mit der Stichsäge gesägt und danach die Bretter mit dem Stemmeisen weiterbearbeitet und dann so geschliffen, dass man sie später gut ineinanderstecken kann. Man muss aber das Holz erst zwei Tage liegen lassen, damit es etwas austrocknet.
Baumscheibe gestalten
Als der Baum gefällt war, hat der Waldarbeiter für uns eine Baumscheibe herausgeschnitten, die Leonella und Bayan dann geschliffen haben und mit einem Lötkolben die Namen aller Schüler unserer Klasse eingebrannt bzw. draufgeschrieben haben. Man muss leicht über das Holz gehen und nicht zu fest drücken, dann kann man am besten auf das Holz schreiben. Wir finden die Holzscheibe mit unseren Namen schön, weil sie zeigt, dass wir eine gute Klassengemeinschaft haben wollen ….
Warum ein Waldprojekt mit 9. Klässlern?
Wir haben nicht nur beim Grillen, sondern auch bei den meisten Arbeiten Spaß gehabt. Außerdem haben wir besser verstanden, wie wichtig der Wald für uns ist: er gibt uns Sauerstoff (gute Luft), speichert Wasser und ist gut für die Erholung. Schließlich ist Holz auch ein umweltfreundlicher Werkstoff und ein klimafreundliches Heizmaterial. An den drei gemeinsamen Tagen im Wald haben wir uns viel besser kennengelernt.
(Bericht der Klasse 9P mit ihrem Klassenlehrer Herrn H. Ulrich)
2. Kunstprojekt: Erinnerung bewahren für eine menschlichere Zukunft
(Glasmosaikstelen)
Im Zeitraum November 2018 bis Januar 2019:
insgesamt 10 Unterrichtseinheiten zur Erinnerungskultur mit geschichtlichen, literarischen und künstlerisch-praktischer Umsetzung am Beispiel des Tagebuchs von Anne Frank in Zusammenarbeit mit dem Sozialpädagogen und Bildhauer Marco Schraud:
Weg der Erinnerung zum 9.11.1938 – Stolpersteine aufsuchen
Besuch einer Anne-Frank-Ausstellung
Teilnahme an einer Gedenkveranstaltung zum Gedenken an die Deportation der Juden in Zusammenarbeit mit der israelitischen Kultusgemeinde Würzburg.
Präsentation des Projektes und der Glasmosaikstelen (Januar 2019 geplant)
3. Klassenzimmer und Essraum der OGS streichen
als Klassenprojekt bzw. Kleingruppe
Auf unserer Homepage können Sie sich unter dem Menüpunkt Praxis-Klasse genauer über die P-Klasse informieren.